VULVODYNIA - Blogbeitrag - Heldenbild

Vulvodynie: Eine chronische und schmerzhafte Erkrankung
Oft bleiben die Schmerzen ohne erklärbare Ursache.

Je nach Studie sind fünf bis zehn Prozent der Frauen im Laufe ihres Lebens von einer Vulvodynie betroffen. Zehn Prozent bedeuten, jede zehnte Frau kennt das Leid, über Jahre hinweg an Schmerzen im Intimbereich zu leiden und das ohne erklärbare Ursache.

Vulvodynie – täglich quälende Schmerzen im Intimbereich

Für die Vulvodynie sind keine organischen oder andere Ursachen bekannt. Oft tritt sie schon in jungen Jahren auf, nicht selten mit der ersten Menstruation. Die betroffenen Frauen leiden chronisch unter Juckreiz, Brennen sowie einem Gefühl von Trockenheit oder Wundsein im Bereich der, manchmal zugleich im Anogenitalbereich. Eine Vestibulodynie liegt vor, wenn sich die Beschwerden auf den Scheidenvorhof (Vestibulum vaginae) beschränken – auf die feuchte mit Schleimhaut überzogene Region der Vulva. Unabhängig vom genauen Ort der genannten Beschwerden treten im Intimbereich immer wieder einschießende, stechende Schmerzen auf: teilweise ohne jeglichen Grund oder bereits bei normaler Beanspruchung (z. B. beim Sitzen, Radfahren, dem Tragen scheuernder Berufskleidung, beim Einführen eines Tampons). Geschlechtsverkehr ist deshalb kaum möglich, weil dabei die Schmerzen manchmal noch Tage danach unerträglich sein können. So belastet eine Vulvodynie nicht nur die Frau selbst, sondern auch deren Partnerschaft.

Der Weg zur Diagnose Vulvodynie ist oftmals zermürbend

Bis die Diagnose Vulvodynie endlich gestellt ist, haben die meisten Frauen eine mehrjährige Odyssee hinter sich: zahlreiche Arztbesuche (oftmals bei verschiedenen Gynäkologen, Dermatologen, Urologen, Psychiatern u. a.), viele Fehldiagnosen und entsprechend viele unnötige Therapien – letztere sowohl von Ärzten verordnet als auch in Eigenregie mit rezeptfreien Mitteln durchgeführt. Dies erklärt, warum die Diagnose und Therapie der Vulvodynie in die Hand einer erfahrenen Frauenärztin/eines erfahrenen Frauenarztes gehört. Doch selbst sie/er muss hierfür ausführliche Gespräche mit der Patientin führen und viele Untersuchungen veranlassen, auch bei Ärzten anderer Fachrichtungen. Der Hauptgrund hierfür ist, dass die Ursachen der Vulvodynie nicht bekannt sind und deshalb auch nicht gezielt danach gesucht werden kann. Deshalb wird eine Vulvodynie über den Ausschluss anderer Erkrankungen, die für die Beschwerden ursächlich sein könnten, diagnostiziert (Ausschlussdiagnose).

Die Ursachenforschung hat erst begonnen

Die Vulvodynie ist in den letzten Jahren in das Interesse der Medizin gerückt. Dennoch ist über die Krankheit bis heute wenig bekannt. Möglicherweise müssen mehrere ungünstige Faktoren zusammentreffen, damit sich eine Vulvodynie entwickelt. Es gibt erste Hinweise darauf, dass entzündliche Prozesse, Überreaktionen des Immunsystems und/oder ein erhöhtes Schmerzempfinden daran beteiligt sind.

Fast immer spielen bei einer Vulvodynie seelische Belastungen oder emotionale Konflikte eine Rolle – in der Gegenwart, in der jüngsten Vergangenheit oder schon in früher Kindheit. Ist dies der Fall, sollte eine Frau im Arzt-Patienten-Gespräch offen darüber sprechen. Das Wissen darum hilft der Ärztin/dem Arzt dabei, die Diagnose Vulvodynie möglichst zügig zu stellen und auf unnötige Untersuchungen zu verzichten.

Die „eine“ Therapie der Vulvodynie gibt es bisher nicht

Allein die Diagnose Vulvodynie ist für viele Frauen eine große Erleichterung: Endlich haben ihre Probleme einen Namen. Endlich fühlen sie sich mit ihrem jahrelangen Leid ernst genommen und wissen nun, dass sie dieses mit vielen anderen Frauen teilen. Noch gibt es keine Standardtherapie, mit der eine Vulvodynie gezielt und ursächlich behandelt werden kann. Vielmehr geht es darum, die Beschwerden zu lindern und der Frau möglichst viel Lebensqualität zurückzugeben. Hierfür werden sehr unterschiedliche Medikamente eingesetzt, aber auch Verfahren der Psycho- und Verhaltenstherapie sowie zur Stressbewältigung. Zumeist ist die Therapie multimodal, worunter die Medizin die Kombination aus verschiedenen Maßnahmen versteht. Hierzu kann eine Frau selbst viel beitragen, indem sie trotz Schmerzen versucht, einen aktiven Lebensstil zu pflegen (z. B. mit Sport, Yoga, Tanzen, anderen Hobbys nachgehen).

Die Therapie der Vulvodynie erfordert Geduld und Vertrauen

Welcher Frau welche Therapie am besten hilft, kann selbst die erfahrenste Frauenärztin/der erfahrenste Frauenarzt nicht voraussagen. Zudem tritt der gewünschte Therapieerfolg manchmal erst über Umwege oder nach Rückschlägen ein. Auch benötigen einige der eingesetzten Medikamente eine gewisse Zeit, bis sie ihre Wirkung voll entfalten. Daher sind bei einer Vulvodynie seitens einer Frau viel Geduld und großes Vertrauen in die ärztliche Therapie unerlässlich. Nur unter dieser Voraussetzung führt der Weg zu langfristigem Wohlbefinden und einem sexuell erfüllten Leben.

Wichtig für das Leben mit Vulvodynie: Die Vulva vor äußeren Reizen schützen

Bei der Vulvodynie gilt es die Stellen, von denen die Beschwerden ausgehen, vor unangenehmen Einflüssen von außen zu schützen: Zum Beispiel vor einem engen und reibenden Slip, hartem und parfümiertem Toilettenpapier, oder ungeeigneten Produkten zur Intimhygiene. Letztere sollte sorgfältig, aber nicht übertrieben erfolgen und den Anogenitalbereich mit einbeziehen:

  • Reinigen: Klares, angenehm lauwarmes Wasser ist dafür ausreichend. Ist eine Waschlotion gewünscht, sollte deren Rezeptur auf die zarte Intimhaut abgestimmt sein: zum Beispiel Deumavan Waschlotion.
  • Abtrocknen: Wichtig ist ein weiches Handtuch. Mit diesem wird der Intimbereich vorsichtig trocken getupft (Keinen Haartrockner verwenden.).
  • Eincremen: Abschließend sollte die Vulva, insbesondere der Scheidenvorhof, mit einer rückfettenden Schutzsalbe versorgt werden: zum Beispiel mit Deumavan Schutzsalbe.

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