Informationen über Inkontinenz in der Schwangerschaft

Inkontinenz während und nach der Schwangerschaft
Oft verschwiegen und unterschätzt.

Viel häufiger als angenommen leiden Schwangere unter Inkontinenz. Diese kann die Blase und/oder den Darm betreffen, auch über die Geburt hinaus.

Inkontinenz in der Schwangerschaft – häufiger als angenommen

Viele Frauen erleben in der Schwangerschaft zum ersten Mal, was es bedeutet, an Inkontinenz zu leiden. Darüber offen zu sprechen, ist ihnen unangenehm: sowohl gegenüber dem Partner als auch gegenüber ihrer Frauenärztin/ihrem Frauenarzt. Dazu gibt es jedoch keinerlei Gründe: Zum einen ist Inkontinenz ein Beschwerdebild wie jedes andere auch, zum anderen ist Inkontinenz in der Schwangerschaft keineswegs eine Ausnahme. Dies zeigen aktuelle Daten, ermittelt anhand von 46 Studien mit insgesamt 10.832 Frauen aus 21 Ländern:*

  • Im mittleren und letzten Drittel der Schwangerschaft verliert mehr als jede dritte Frau ungewollt Urin (Blasenschwäche, Harninkontinenz). In den ersten drei Monaten nach der Geburt ist dies bei jeder dritten Frau der Fall.
  • In der späten Schwangerschaft leidet etwa jede vierte Frau an einem ungewollten Abgang von Darmgasen (Flatusinkontinenz) und/oder Stuhl (Stuhlinkontinenz). Jede fünfte Frau hat diese Beschwerden sogar noch ein Jahr nach der Geburt.

* Quelle: Woodley SJ et al. Cochrane Review, veröffentlicht 6. Mai 2020

Stressinkontinenz in der Schwangerschaft

Die für die Schwangerschaft typische Form der Blasenschwäche ist die Belastungsinkontinenz, auch Stressinkontinenz genannt. Gemeint ist körperlicher Stress (z. B. Niesen, Lachen), dem die Harnblase und deren Verschlussmechanismen nicht mehr ausreichend standhalten können. Begünstigt wird die Blasenschwäche durch erbliche Veranlagung, Übergewicht, Rauchen und starkes Pressen bei einer Stuhlverstopfung (Obstipation). Die Stuhlverstopfung ist wiederum eine typische Begleiterscheinung der Schwangerschaft. Auch das Alter der Schwangeren spielt eine Rolle. Je älter die werdende Mutter ist, desto höher ist ihr Risiko für eine Inkontinenz in der Schwangerschaft.*

Ist in der Schwangerschaft eine Inkontinenz der Blase aufgetreten, hat die betreffende Frau ein erhöhtes Risiko, im späteren Leben erneut darunter zu leiden – oftmals mit Eintritt der Wechseljahre.*

*Quelle: Int Urogynecol J 2013; 24: 889-899

Inkontinenz: Schwangerschaft und Wachstum der Gebärmutter

Das Ungeborene drückt mit seiner zunehmenden Größe und seinem zunehmenden Gewicht mehr und mehr auf die Blase der Schwangeren. Dadurch kann die Blase nicht mehr die gewohnte Urinmenge speichern, insbesondere im letzten Drittel der Schwangerschaft. Dies ist auch der Grund, weshalb dann viele Schwangere häufiger zur Toilette gehen müssen – auch nachts. Die Größen- und Gewichtszunahme des Babys belastet zudem die Beckenbodenmuskulatur und somit deren oben beschriebene Beteiligung am Verschluss von Blase und Darm. Alles in allem erhöht zusätzlich die Wahrscheinlichkeit für eine Inkontinenz in der Schwangerschaft.

Inkontinenz: Schwangerschaft und hormonelle Umstellung

Für eine Frau ist es nichts Neues, dass Hormone körperliche und psychische Veränderungen verursachen. Solche Situationen hat sie bereits vor der Schwangerschaft während ihrer Monatszyklen mehrfach erlebt. In der Schwangerschaft sind die Schwangerschaftshormone dafür verantwortlich: Östrogen und Progesteron sowie humanes Choriongonadotropin (HCG). Diese sorgen für einen reibungslosen Verlauf der Schwangerschaft, verursachen aber auch viele unangenehme Begleiterscheinungen (z. B. Übelkeit, Verstopfung). Zuständig für die Inkontinenz von Blase und/oder Darm ist das Östrogen. Es erhöht die Dehnbarkeit und Elastizität der Beckenbodenmuskulatur, wodurch diese der größer werdenden Gebärmutter besser nachgeben kann. Zudem erleichtert die erhöhte Elastizität und Dehnbarkeit den Geburtsvorgang, weil die Scheide (Vagina, zugleich der Geburtskanal) von der Beckenbodenmuskulatur umschlossen ist. Aber nicht nur die Scheide (Vagina) ist von dieser umfasst, sondern auch die Harnröhre und der Enddarm. Dies erklärt, warum Inkontinenz in der Schwangerschaft weit verbreitet ist.

Inkontinenz von Blase und Darm im Wochenbett

Nach dem Ende der Schwangerschaft kann eine Inkontinenz von Blase und/oder Darm noch eine gewisse Zeit fortbestehen. Dies ist normal, weil die Rückbildung des Beckenbodens und seiner Muskulatur bis zu einem Jahr anhalten kann. Zudem entscheidet der Geburtsverlauf darüber, wie lange und wie stark eine Inkontinenz nach der Schwangerschaft anhält beziehungsweise als direkte Folge der Geburt erstmals auftritt. Inkontinenzprobleme infolge der Geburt treten gehäuft auf bei Frauen, die einen ausgeprägten Dammriss erlitten haben oder eine Zangengeburt. Weitere Risiken sind ein hohes Geburtsgewicht und die Dauer der Austreibungsphase des Kindes.

Die Beckenbodenmuskulatur ist ein straffes Muskelgeflecht, das die Harnröhre, die Scheide und den Enddarm umschließt.

Beckenbodentraining und eine konsequente Intim- und Analhygiene

Erste Ansprechpartnerin/erster Ansprechpartner bei Inkontinenz in der Schwangerschaft und nach der Geburt ist die Frauenärztin/der Frauenarzt oder die Hebamme. Sie können unter anderem Tipps zum Beckenbodentraining geben oder einen geeigneten Kurs empfehlen, in dem man dieses erlernen kann. Regelmäßig und richtig angewendet kann ein Beckenbodentraining vielen Frauen helfen, Inkontinenzprobleme zu lindern oder sogar zu beseitigen.

Wichtig ist eine gute Intim- und Analhygiene, wie sie in der Schwangerschaft und nach der Geburt ohnehin erfolgen sollte. Wird diese sorgfältig durchgeführt, gelangen weniger Darmkeime in den Bereich der Vulva. Diese wiederum sind Auslöser von Harnwegsinfekten und Infekten im Intimbereich, die in der Schwangerschaft und nach der Geburt vermehrt auftreten können. Eine Stuhlinkontinenz erhöht das Risiko von Infekten, die durch Darmbakterien ausgelöst werden. Ganz allgemein kommt bei einer Inkontinenz hinzu, dass die zarte Intimhaut unter dem häufigen Kontakt mit Urin und/oder Stuhl leidet. Deren aggressive Bestandteile führen zu Wundsein, Entzündungen und Hautinfektionen. Vor allem nach der Geburt ist dieses Risiko zu beachten, weil der Intimbereich beim Geburtsvorgang Verletzungen erlitten hat. Dies betrifft besonders dann zu, wenn ein Dammschnitt oder -riss erfolgt ist.

Das alles sind Gründe genug, in der Schwangerschaft und im Wochenbett auf eine gewissenhafte Intim- und Analhygiene zu achten: Deumavan Schutzsalbe schützt, regeneriert und pflegt die strapazierte und verletzte Haut im Intim- und Analbereich. Deumavan Waschlotion reinigt diesen mild und schonend.

Hämorrhoiden in der Schwangerschaft
Viele Frauen leiden in der Schwangerschaft und danach an Hämorrhoiden. Diese erschweren das Reinigen des Darmausgangs nach dem Stuhlgang. Mit Hilfe der fettreichen Deumavan Schutzsalbe lassen sich festklebende Stuhlreste gut und schmerzarm lösen. Wird diese unmittelbar vor dem Stuhlgang aufgetragen, können sich Stuhlreste gar nicht erst festsetzen.

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